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Filmreihe

"Holocaust mit K "
Die Shoah in Film und Fernsehen - Darstellung und Rezeption in Deutschland

Audiovisuelle Medien haben sich im 20. Jahrhundert zu einem, wenn nicht dem wesentlichen Fundament bei der Informationsbeschaffung und Meinungsbildung gemausert. Dies gilt gleichermaßen für die Rezeption der Shoah in der BRD. Unzählige filmische Beiträge haben sich in den letzten Jahrzehnten mit den unterschiedlichsten Absichten, Methoden und Erzählstrategien einem Thema gewidmet, das sich in seinem Grauen eigentlich den Darstellungsmöglichkeiten des Films entzieht.
In der Filmreihe möchten wir am Beispiel folgender Formate untersuchen, welche Inhalte auf welche Art und Weise dargestellt werden und wie dies auf uns als Betrachtende wirkt: Zu den jeweiligen Filmbeiträgen werden wir Hintergundinformationen zu Entstehung, Rezeptionskontext und Reaktionen mitliefern. Wir möchten mit Euch die Darstellung der Shoah in Film und Fernsehen und vor allem die Wirkung der je spezifischen Darstellungsweise diskutieren. Dabei wollen wir auch von der je individuellen Wahrnehmung abstrahieren und der Frage nach der Rezeptionsgeschichte der Shoah in der BRD nachgehen.

Holocaust
Sa 4.12. und So 5.12. jeweils 14 - 19 Uhr (Essen bereitgestellt) * Ort: LC 36 - Köln
Die vierteilige Fernsehserie, die im Januar 1979 über die Dritten Programme ausgestrahlt wurde, gilt trotz - oder wegen – ihres als 'typisch amerikanisch' denunzierten Ansatzes, sich der Shoah mit einem Unterhaltungsformat zu nähern, als Wendepunkt in der Beschäftigung der westdeutschen Gesellschaft mit dem Nationalsozialismus.
Die Filme sind schwer erhältlich und trotz des Wissens um diese Serie haben viele sie noch nie gesehen. Aus diesem Grund zeigen wir alle 4 Teile an zwei Nachmittagen.

Holokaust
Do 9.12. 19:30 Uhr * Ort: Ladengold - Köln
Der quasioffizielle deutsche Vergangenheitserzähler und -bewältiger Guido Knopp schuf mit Holokaust eine preisgekrönte Dokuserie. In bewusster Abgrenzung zu der 20 Jahre älteren amerikanischen Spielfilmserie, lässt Knopp Opfer und Täter zu Wort kommen und versucht so zu zeigen, dass die Deutschen vom Holocaust immer noch mehr verstehen als amerikanische Fernsehproduzenten.

Sobibor
Mi 15.12. 19:30 Uhr * Ort: Ladengold - Köln
Claude Lanzmann schuf mit seinem Epos 'Shoah' ein filmisches Werk, das die subjektiven Stimmen der Verfolgten in den Mittelpunkt stellt. Das Material zu Sobibor ist während der Dreharbeiten zu Shoah entstanden und kam erst 2001 in die Kinos. Es basiert auf dem Interview mit Yehuda Lerner, einem am Aufstand in Sobibor beteiligten Überlebenden.
Erst später, im Verlauf der Montage, wurde Lanzmann bewusst, dass Yehuda Lerners Geschichte einen eigenen Film erfordere. "Shoah" ist ein filmisches Zeugnis über die Vernichtung - "Sobibor" ein von ununterdrückbarem Freiheitsdrang und unerschöpflicher Vitalität durchdrungenes Werk.