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Die neue Heimat Europa verraten!

auf zur demonstration am 24.7.04 nach leipzig Deutschland greift nach den Sternen. Nicht einmal ein Jahrzehnt nach der Niederschlagung der deutschen Barbarei wurde am 24. Juli 1952 einer der Grundsteine für den Wiederaufstieg Deutschlands gelegt. An diesem Tag wurde die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl, oft auch Montanunion genannt, Realität. Aus dieser vorerst wirtschaftlichen Vereinigung im Rahmen der Westbindung ging ein halbes Jahrhundert später die Europäische Union hervor. Die fortschreitende Europäische Integration ist heute weit mehr als eine bloße Wirtschaftsunion und entfaltet im wiedervereinigten Deutschland eine erstaunliche Dynamik auch geschichtspolitischer Dimension. Nach dem Vertrag von Maastricht 1992 steht mit der bevorstehenden Einigung auf eine gemeinsame europäische Verfassung eine weitere Stufe in diesem Prozess bevor. In lebhaften Diskussionen um eine europäische Identität in Abgrenzung zum "amerikanischen Modell" wird die Herstellung einer solchen Identität als eine der "großen Herausforderungen der Zukunft" verstanden, der sich die "europäische Schicksalsgemeinschaft" zu stellen habe. (Zitate: Forschungsinstitut der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik)

Um zu erläutern, warum Europa für eine radikale Linke genauso wenig ein positiver Bezugspunkt sein kann wie Deutschland, eignet sich die Veranstaltung am 24.6.2004 im Ladengold, ebenso wie unten stehender Aufruf. Um sich dagegen deutlich zu positionieren die Demonstration am 24. Juli in Leipzig

Links ist da, wo keine Heimat ist! !       
Keine Nation Europa, kein Deutschland! !       

zur veranstaltung

Europa ist das deutsche Projekt der Stunde und auf keinen Fall ein Projekt emanzipatorischer Veränderungen. Wirtschaftlich, außen- und geschichtspolitisch zieht Deutschland einen enormen Nutzen aus verstärkter europäischer Integration.
Spätestens seit dem Irakkrieg wird die wirtschaftliche und politische Harmonisierung innerhalb Europas vermehrt von identitätspolitischen Diskursen flankiert. Neben Antiamerikanismus und Antisemitismus ist es die Konstruktion einer gemeinsamen europäischen Geschichte, die Bestandteil bzw. Voraussetzung einer nationalen europäischen Identität sind. Dabei profitiert Deutschland vor allem von der Europäisierung der eigenen, nationalsozialistischen Vergangenheit und kann sich so einmal mehr als geläutertes, modernes Land präsentieren.
Auch der Ruf nach einer europäischen Weltordnungspolitik lässt uns erschaudern: verbergen sich dahinter doch die zivilisatorisch bemäntelten Strategien einer Mindermacht, die auf antiemanzipatorische, insbesondere antiamerikanische und antisemitische Kräfte zu setzen bereit ist, um ihre Unterlegenheit auszugleichen.
Während die europäische Außenpolitik also jeden Anlass bietet, ihr entgegenzutreten, entdeckt die europäische Linke die Interpretationsmuster des Kalten Krieges wieder: die USA als Hauptfeind, der Protest gegen die Amerikanisierung als kulturelles Amalgam und Israel als größte Bedrohung für den Frieden auf der Welt. Um Analysen und Positionen in der europäischen Linken wird es auf der Veranstaltung genauso gehen, wie um Strategien einer linksradikalen Europa-Kritik.

Veranstaltung des bgr und food not bombs köln am 24.06.2004 um 21 Uhr im Ladengold
Bundesweite Demo "Die neue Heimat Europa verraten" am 24.7. in Leipzig. Ab 11Uhr
Naziaufmarsch verhindern. 18Uhr, Augustusplatz
Mehr Infos unter: www.nadir.org/bgr



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