"es gibt keine einzige mahlzeit, die keinen preis hat"
die goldenen zitronen - angst und bange am stück

we're gonna tie you to a table and feed your face... Warum Essen umsonst?

Weil es lecker ist. Nicht aber, um unseren karitativen Großmut auszuleben, sondern eben aus Protest. Im Kapitalismus wird Gemüse, Kleidung, Wohnung und alles andere zur Ware. Dies wirkt auf den ersten Blick banal, ist es aber gar nicht:
lebensnotwendige Dinge sind nicht frei zugänglich, sondern nur im Tausch zu haben gegen andere Waren, Arbeitskraft oder eben Geld - dem allgemeinen Äquivalent zur Verrechnung all dieser Dinge.
Stalins Satz „wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen" ist keine abstruse Grausamkeit, sondern ganz normaler Teil einer Logik des Tauschs. Diese Logik ist aber gar nicht logisch, sondern zutiefst irrational.
Rational wäre es, festzustellen, dass es schon lange die Möglichkeiten gibt, die Grundbedürfnisse aller Menschen zu befriedigen. Die fortgeschrittene Industrialisierung ermöglicht dies sogar bei geringerem Arbeitseinsatz. Statt die verbleibenden Tätigkeiten auf alle zu verteilen, gibt es trotzdem den gesellschaftlichen Zwang, zu arbeiten. So kommt es, dass ein Teil der Gesellschaft die ganze Zeit arbeitet - möglichst noch 6 Tage die Woche - , während andere als „arbeitslos" stigmatisiert und von gesellschaftlichem Reichtum ausgegrenzt zusehendst verelenden. Das ist alles ganz und gar nicht rational gemessen an den Möglichkeiten menschlicher Emanzipation.

Wir verteilen also kein Essen im Sinne einer karitativen Aktion für die Hungrigen dieser Welt, sondern als Protest gegen diesen ganzen
Quatsch
Irrsinn
kapitalistischen Verwertungszwang
Kokolores
Dass Menschen von öffentlichen Plätzen vertrieben werden ist Teil der gleichen „Logik". Ungehorsam gegen die herrschenden Verhältnisse fängt an mit einer Praxis der Aneignung. Öffentliche Plätze nehmen wir uns, vertreiben lassen wir uns nicht - zumindest nicht für lange.