/ Im Schatten der Zelte /
Berichte und Beobachtungen vom Hamburger Grenzcamp 2002 - ein Film von Imma Harms, ca. 80 Min. dv-cam
Der Film dokumentiert die Aktionen und Diskussionen während des einwöchigen
Hamburger "Land in Sicht"-Camps und geht dabei der Frage nach, was einen
produktiven Konflikt ausmacht.
Zelte stellen eine dünnhäutige Intimität dar. Sie kennzeichnen das fragile
"Wir", das sich während eines Grenzcamps zwischen den TeilnehmerInnen
bildet. Die Zelte umschließen es und teilen es gleichzeitig auf. Die
Zeltwand als Bild der Grenze: wer Grenzen aufheben will, muß bereit sein zu
streiten. Unterschiedliche Interessen werden durch Gebietsaufteilung
reguliert oder müssen im Konflikt immer wieder aufs Neue ausgehandelt
werden. Im Hamburger Camp gab es beides: Das höfliche Nebeneinander von
Programmen und Aktionen, wo die unterschiedlichen Auffassungen nicht
zusammenzubringen waren, aber auch den erbitterten Streit.
Was heißt es, sich gegenseitig ernst zu nehmen? Was unterscheidet die
fruchtbare Auseinandersetzung vom Machtkampf? Wie kann eine so flüchtige und
zufällig zusammengesetzte Struktur wie ein Grenzcamp zu eigenen souveränen
Entscheidungen kommen und zu einer gemeinsamen politischen Kraft werden? Der
Film will mit seinen Beobachtungen einen Beitrag zur Untersuchung dieser
Fragen zu leisten.